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Die Sprachentwicklung unterstützen

Wie du mit kleinen Dingen die Sprachentwicklung unterstützt

Die Sprachentwicklung eines Kindes zu unterstützen ist gar nicht so kompliziert wie du denkst. Schon kleine Dinge bewirken viel im Gehirn des Kindes. Durch wenig Aufwand und viel spielerische Aktivitäten, darunter auch ruhige, kannst du die Entwicklung der Sprache fördern. 

In diesem Artikel, möchte ich dir einfache alltagsnahe Unterstützungsmöglichkeiten, für die Sprachentwicklung, aufzeigen. 

Aktiver und Passiver Wortschatz

Wichtig zu wissen ist, dass die Kinder, in den ersten Monaten und Jahren, einen Aktiven und Passiven Wortschatz aufbauen. Zuerst entwickelte sich der Passive Wortschatz. Wörter werden im Gehirn abgespeichert und in Verlauf mit Gegenständen, Handlungen oder Bedeutungen hinterlegt. Mit dem Passiven Wortschatz können uns Kinder, die noch keine Worte sprechen, verstehen und bestimmte Handlungen vollziehen. 

Der aktive Wortschatz bildet sich nach und nach aus dem Passiven Wortschatz heraus. Die Wörter, die ausgesprochen werden, bilden den Aktiven Wortschatz. Alles was ein Kind sagen kann gehört dazu und wird sich stetig erweitern. 

Am besten erkennt man selbst den Unterschied am Aktiven und Passiven Wortschatz, wenn man eine Fremdsprache lernt. Man kennt die Bedeutung des Gesprochenen vom Gegenüber, aber die Worte hat man selbst vorher noch nicht aktiv verwendet. Die Worte wurden irgendwann durchs Lesen oder Hören abgespeichert, aber nie ausgesprochen. 

Wodurch die Sprachentwicklung unterstützt werden kann 

Kinderbücher 

Die Welt der Kinderbücher ist groß und oft weiß man nicht, welches ein gutes  Buch ist. Ich empfehle grundsätzlich den Kauf in einer Buchhandlung. Dort hast du die Möglichkeit ins Buch zu schauen, die Illustrationen und Texte vorab zu lesen.

Kurzgeschichten 
Es lohnt sich schon früh mit dem Vorlesen von kurzen Geschichten zu beginnen. Du kannst dich mit dem Buch neben dein Baby setzen und ihm etwas vorlesen. Oft bekommt man das Gefühl, dass das Kind nicht zuhört, weil es gerade unter dem Spielbogen ist oder sich mit einem. Gegenstand beschäftigt. Dennoch hört es dein gesprochenes und das Gehirn wird die Worte, in den passiven Wortschatz, aufnehmen. Deshalb kannst du damit beginnen, wenn dein Kind längere Wachphasen zum Beispiel von 20 Minuten hat. 

Wimmelbücher
In Wimmelbüchern sind viele bekannte Alltagssituationen dargestellt. Die meisten Bücher sind ohne Text und ausschließlich illustriert. Diese Bücher sollen, durch die vielen Details, die Kommunikation und die Fantasie anregen. Es sind Bücher die am besten gemeinsam angesehen werden, um miteinander zu sprechen. Dabei kann man sie ganz verschieden nutzen. 


Von 8 Monaten aufwärts nutzbar:
*zum Gegenstände benennen
*Farben benennen
*Mama/Papa erfindet eine Geschichte 
*Erklären was dort geschieht 
*Umblättern lassen
*Gegenstände suchen lassen "Wo ist der Ball" 
*Was wird dort gemacht? 
*Gegenstände vorzählen 
*Gegenstände benennen worauf das Kind zeigt 
*Funktionen der Gegenstände erklären 
*Welches Geräusch macht das Tier/der Gegenstand
*Was wird denn hier gemacht? 
*Was denkst du erzählen sie sich? 
*Hast du dies/das auch schon einmal gemacht/gesehen/erlebt? 
*Geschichten ausdenken lassen
*Gespräche über dargestellte Situationen, was hat dazu geführt, warum könnte dies so sein etc. 

Es gibt sehr viele Möglichkeiten mit Wimmelbüchern die Sprachentwicklung anzuregen. Gemeinsam kann man mit dem Kind in Kommunikation treten, Dinge entdecken und fantasievolle Geschichten erfinden. Ein Must-have in jedem Bücherregal. 

Singen und Fingerspiele

Viele Erwachsene trauen sich nicht zu singen, dabei ist es Kindern total egal, dass es vielleicht nicht perfekt ist. Trotzdem sollte man versuchen in einer hohen Tonlage zu singen, da hohe Tonlagen das kindliche Gehirn mehr ansprichen. Beim Singen werden nicht nur viele Wörter gelernt, sondern auch ein melodischer Klang, der die Wörter schneller einprägen lässt. 

Die Lieder solltest du am besten 2-3 mal wiederholen, durch Wiederholung können sich die Kinder die Melodie und die Worte besser einprägen. Singen kann man ab Geburt. Viele Melodien von Schlafliedern beruhigen nicht nur das Kind, sondern lässt auch die gewohnte Stimme der Bezugspersonen erklingen. Auch die Nutzung von Instrumenten, kann es zum Erlebnis werden lassen. 

Kleine Fingerspiele und Reime bieten eine einfache Möglichkeit zur Sprachförderung. Verse und Reime erweitern die Anwendungsmöglichkeiten der Sprache. Das Kind kann Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Wortklang und Wortlaut erkennen. Dabei wird mit Gesten das Gesagte untermauert, welches gern nachgeahmt wird. Manche Kinder nutzen diese Gesten auch im Alltag, um mit den Bezugspersonen zu kommunizieren. Durch die Wiederholung, wird das Kind irgendwann selbst in der Lage sein, die Verse mitzusprechen und wird jeden kleinen Versprecher von dir erkennen. 

Sprechen und Erzählen 

Was du im Alltag immer machen solltest? Rede mit deinem Kind, erzähle ihm von deinen Erlebnissen von früher, erzähle was ihr heute vorhabt, was ansteht oder was auch immer. Begleite deine Handlungen sprachlich. Wenn du dein Kind anziehst, dann sage was du gerade machst "Nun zieht dir die Mama die Jacke an. So der Reißverschluss muss noch geschlossen werden. Zu ist der Reißverschluss. Nun können wir hinaus gehen.". Es mag einem komisch vorkommen alles zu kommentieren, aber dein Kind nimmt all die Wörter auf die du gebrauchst. 


Selbst für uns vielleicht schwerer Begriffe können die Kleinen aussprechen lernen. Wenn einem ein Kind medizinische Abläufe erklären kann, dann sicher, weil Zuhause jemand laut vor sich hin gelernt hat oder zum Lernen mit dem Kind gesprochen hat. Deshalb muss man nicht in die, früher gern genutzte, Babysprache verfallen. Sage lieber "Das ist ein Hund" anstatt "Das ist ein Wauwau". 

Wie du siehst, es ist gar nicht schwer. Achte auf eine deutliche Aussprache und habt einfach Spaß beim Singen, Spielen und Buch ansehen. 


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