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Selbstbestimmtes Schlafen im ersten Jahr

Selbstbestimmtes Schlafen im ersten Lebensjahr 

Nichts ist mehr im Munde bei Eltern oder Bekannten, als das Schlafverhalten des Kindes. Kennst du es auch, dass du abends ewig dein Kind zum Schlafen bekommen magst. Ständig steht es wieder auf, weint, möchte nicht zur Ruhe kommen?


Feste Schlafenszeiten wichtig? 

Zunächst sollte man sich hinterfragen, in wie weit feste Schlafenszeiten sinnvoll sind. 

Warum klammern wir uns an feste Zeiten? 
*Kindfrei, Feierabend haben, Zeit zu zweit. 

Gehe ich selbst jedem Tag zur selben Zeit ins Bett? 
*Ich liege nie um Punkt 22.00 Uhr im Bett. Es schwankt zwischen 20.00 Uhr und 22.00Uhr.

Ist es möglich flexibel zu bleiben? 
*Bin ich selbst flexibel genug, um mein Wunschdenken zu durchbrechen und nach den Bedürfnissen meines Kindes zu gehen? 



Je nach Tagesform und nach Schlafbedarf eines Kindes, wird es nie jeden Tag pünktlich zur selben Uhrzeit müde sein. Besonders nicht, wenn wir, als Eltern, diesen Zeitpunkt festlegen. Ein Kind merkt in der Regel wann es müde ist. Es wird uns dies, durch die Müdigkeitsanzeichen, mitteilen. Wichtig ist, dass wir Eltern diese wahrnehmen und dann anfangen das Kind zu begleiten. 

Das Problem an festen Urzeiten ist, dass wir uns selbst einen inneren Druck aufbauen. Das Kind "muss" jetzt schlafen, denn es ist schon 20:00 Uhr! Diese innere Anspannung und Unruhe merken die Kleinen sehr feinfühlig. Wenn das Kind dazu auch noch nicht müde ist, dann ist der "Kampf" vorprogrammiert. 

Flexibel bleiben

Lässt man den Kindern den Lauf der Dinge, dann wird man schnell merken, dass sich bestimmte Zeiten von allein einpendeln. Das kann eine Woche dauern oder auch einen Monat. Je nachdem wie stark das natürliche Schlafverhalten beeinflusst wurde und welche Erfahrungen mit dem Zu-Bett-gehen gemacht wurden. 

In den ersten Monaten ist unsere Tochter mit uns gegen 22:00 Uhr ins Bett gegangen. Davor schlief sie auf der Couch bei uns. Ab 22:00 Uhr kam der letzte Hunger und sie schlief ihren Nachtrhythmus. 

Mit der Zeit und dem zunehmenden Alter wurden die Schlafenszeiten immer eher. Von 22:00 Uhr auf 20:00 Uhr, später mal 18:30 Uhr oder auch 19:00 Uhr. Der Punkt ist, dass auch wir Erwachsenen ins Bett gehen, wenn wir müde sind. Daher schwanken auch bei den Kleinsten die Schlafenszeiten. Lässt man die natürliche Müdigkeit zu, dann wird das Kind auch besser und schneller einschlafen, nur eben nicht zu unserer Wunschzeit.

Manchmal ist es nur eine Stunde die wir flexibel sein müssen, damit das Schlafen schnell und problemlos abläuft. Mit der Zeit wird man merken, wie viele Stunden die Kinder insgesamt am Tag zum Schlafen benötigen. 

Das Problem an festen Schlafenszeiten 

Was ist nun das Problem dabei, jeden Tag Punkt 20:00 Uhr das Kind ins Bett zu bringen? 

1. Es ist starr und überholt. 
Früher wurde dazu geraten, damit das Kind lernt zu schlafen. Doch keiner muss schlafen lernen, es ist eine angeborene Fähigkeit zu schlafen. Die Kleinen müssen zwar lernen sich, in den ersten Monaten und auch Jahren, an unseren Erwachsenen Rhythmus anzupassen, aber das Schlafen an sich beherrschen sie längst im Mutterleib. Dieser Prozess benötigt Zeit und keine starren Schlafenszeiten. 

2. Das Kind ist nicht müde. 
Versetze dich selbst in die Lage. Du sollst ins Bett gehen und schlafen, aber bist noch gar nicht müde? Richtig, du wirst nicht einschlafen können und wälzt dich hin und her. Genau das wird dein Kind auch machen, wenn es einfach nicht müde genug ist. Wenn sich die Müdigkeit einstellt, wird es dein Kind mit typischen Mudigkeitsanzeichen zeigen. Dies können Augenreiben, Gähnen, abnehmende sichere Motorikbewegungen oder weinerliches Verhalten sein. 

3. Es ist gegen die Bedürfnisse des Kindes. 
Schlaf ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschens und sollte auch beachtet werden. Daher beachte die Müdigkeitsanzeichen und Handel danach und nicht nach deinen Wünschen. Bedürfnisse sollten nicht missachtet werden, sondern wahrgenommen werden. Unter Zwang wird keine Müdigkeit eintreten, sondern euch beide eher wütend aufeinander machen. 

Schaffe Rituale 

Trotzdem steht bei vielen die Frage im Kopf, wie sie sonst das Kind zum Schlafen bekommen? Durch Rituale. Mit der Zeit wirst du die Anzeichen erkennen, wenn dein Kind müde ist. Versuche ein Ritual aufzubauen, bevor es ins Bett geht.

Dies wir deinem Kind helfen zu wissen, dass es bald soweit ist. Dass es seinen Energietank auffüllen kann und im Tagesablauf einen Anhaltspunkt hat. Es dient der Orientierung, was kommt als nächstes dran. Zudem kannst du durch ruhige Aktivitäten, am Abend, den Körper in eine Ruhephase begleiten. Sind wir selbst hektisch und aufgewühlt, dann ist der Puls und die innere körperliche Aktivität erhöht. Dies lässt wenig Spielraum, um effektiv zur Ruhe zu kommen. 


Sei es das Umziehen in die Schlafsachen, Zähne putzen, Haare bürsten und danach noch Bücher ansehen oder ein Lied singen. All das könnte zu einem abendlichen Ritual werden. Kuscheln im Bett, auf dem Arm wiegen oder Singen kann ein Weg sein, den Abend und die Nachtruhe einzuläuten.

Das wichtigste ist jedoch, deine eigene Haltung dabei. Du solltest dich darauf einlassen können und Vertrauen in dein Kind haben. Nur dann kannst auch du losgelöst, von jeglichen inneren Druck, agieren und dein Kind in den Schlaf begleiten. 

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